Zukunftsfragen in einer Klausurtagung klären

Zukunftsfragen in einer Klausurtagung klären

Ausgangssituation

Klausurtagungen mit dem Gemeinderat sind heute in vielen Kommunen ein bewährtes Instrument: um Bilanz zu ziehen, alternative Lösungen abzuwägen, Konflikte zu bearbeiten und/oder um Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Es hat sich gezeigt, dass diese kompakte Beratungsform in jeglicher Hin-sicht erfolgreich ist. Die Klausurtagung ermöglicht den Gemeinderäten und der Verwaltung die inten-sive Auseinandersetzung mit wichtigen zukunftsweisenden Themen.

Zielsetzung

In gelöster Atmosphäre werden umfassende Themenbereiche erörtert. Gleichzeitig soll eine Grund-lage für eine nachhaltige, dauerhafte und zukunftsbeständige Entwicklung gelegt werden. Nicht selten lauten die Fragen:

•  Wie gestalten wir unsere Zukunft trotz drückender Haushaltsdefizite? Was sind unsere Leitziele bis zum Jahr 2012?

•  Welchen Zielkonflikten (z.B. Tourismus und Industrie) müssen wir bei der Entwicklung mehr Beachtung schenken und wie sehen die Ansätze für eine Lösung aus?

•  Wie schaffen wir eine gute Basis für Leben, Wohnen, Arbeiten und Freizeit vor Ort?

Das sind strategische Fragen, die einen fraktionsübergreifenden Konsens erfordern.

 

Vorgehen

Für die Bewältigung der Zukunftsfragen gibt es kein Patentrezept. Jede Kommune muss ihre eigene maßgeschneiderte Konzeption selbst entwickeln und ihren individuellen Weg mit den vorhandenen Personen, geographischen Gegebenheiten und finanziellen Mitteln gehen. Als permanenter, offener Lernprozess ist eine Kommunalentwicklung auch nie abgeschlossen.

Differenzen und Dissens, Konflikte und Kontroversen, Interessenkollisionen und Widersprüche – können in der Klausurtagung auftreten und sollten mit Hilfe der externen Moderation soweit als möglich in Konsens und Kooperation überführt werden. Eine erfolgreiche Moderation wird sowohl durch die Persönlichkeit des Moderators als auch durch die Beherrschung von Formen, Verfahren, Methoden und Techniken der Kommunikation bestimmt.

Je nach kommunaler Situation kann der Start mit einem Impulsreferat oder auch mit einer gemein-samen Themensammlung beginnen. Die Themenbreite verdeutlicht die Herausforderungen:

Einwohnerentwicklung, Wirtschaft und Arbeit, Einzelhandel, Wohnen, öffentliche Infrastruktur,

Soziales, Kinder und Jugendliche, Senioren, Sport/Freizeit/Kultur, Mobilität, Tourismus, Umwelt- und Landschaftsentwicklung. Bearbeitet wird oft auch die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Gemeinderat.

Die ausgewählten Themen gliedern wir in die Arbeitsphasen

1. Problemerörterung

2. Sammlung von Lösungsideen

3. Formulierung erster Maßnahmen.

Die Teilnehmer/-Innen arbeiten in Gruppen, dokumentieren die Diskussionsergebnisse und präsentieren diese im Plenum. Wichtig ist, parteiübergreifend das Ideenpotential auszuschöpfen. Es entsteht eine Atmosphäre, in der „Killerphrasen“ wenig Raum haben. Ein Klima des verstehenden Dialogs tritt an die Stelle des klassischen Diskussionsverhaltens im Gemeindrat. Die Gruppe wird durch die Bereitstellung von vorstrukturierten Unterlagen unterstützt, die Ziele der Klausurtagung zu erreichen. Ungenutzte Fähigkeiten werden durch die klare Konzentration auf die positiven Perspektiven einer gemeinsam gestalteten Zukunft freigesetzt.

Die Rolle der externen Moderation

Die externe Moderation ist i.d.R. notwendig, weil ein Externer nicht zu den Beteiligten gehört und sich somit auf seine moderierende Rolle konzentrieren kann. Dadurch gerät er nicht in Gefahr, Partei für die eine oder andere Seite der Beteiligten zu übernehmen. Außerdem ist er in der Lage, konstruktiv kritische Fragen zu stellen, wenn sich bei ihm der Eindruck verstärkt, dass bei den Diskussionen sachorientierte und innovative Reformansätze an Bedeutung verlieren oder Fragen von Macht- und Einflusserhalt die Oberhand gewinnen.

Dem Versanden entgegenwirken

Bereits in der Klausurtagung beginnt die Phase der Umsetzung. Die Teilnehmer diskutieren u.a. die Frage, ob/wie die Erkenntnisse in die Bürgerschaft transportiert werden sollen und welcher Rahmen dazu geeignet ist. Nach der Klausurtagung werden im Gemeinderat die Ergebnisse der Klausurtagung erörtert das weitere Vorgehen festgelegt.