Erfahren, was Bürger denken

Erfahren, was Bürger denken

Gut geplante und professionell durchgeführte Umfragen bei Bürgern sind bewährte Diagnoseinstrumente, die dem Gemeinderat und der Verwaltung den Grad der Bürgerzufriedenheit aufzeigen. Sie liefern Grundlagen für Verbesserungsmaßnahmen in den Brennpunkten

  • städtebauliche,
  • raumplanerische,
  • verkehrstechnische,
  • ökologische,
  • wirtschaftliche und soziale Herausforderungen.

Die Bürgerumfrage in sieben Schritten

Erfahrungen mit Bürgerumfragen zeigen, dass immer wieder die gleichen generellen und wichtigen Grundfragen gestellt, diskutiert und entschieden werden müssen. Sie betreffen folgende Aspekte:

1. Ziele

Welches sind die Motive und Ziele der Umfrage? Je nach Kommune stehen jeweils eine oder mehrere Funktionen im Vordergrund.

2. Zielgruppen

Die in die Umfrage einzubeziehenden Teilorte, Bürger, Pendler usw. müssen definiert werden. Weiter ist zu klären, wie groß die Stichprobe sein muss, damit die Ergebnisse repräsentativ für die Grundgesamtheit aller Bürger sind.

3. Themenbereiche

Inhalt und Gegenstand der Befragung hängen ab von der Problemstellung und Zielsetzung sowie den Bedürfnissen und Prioritäten im Einzelfall. Je nach Kommune wird das Schwergewicht der Umfrage beispielsweise auf die Wohn- und Lebenssituation, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten, Einkaufssituation, Verkehrssituation, Gemeinderat/Verwaltung, Entwicklung in den nächsten Jahren oder ähnliche Themen liegen.

4. Befragungsmethode

Zu entscheiden ist über Befragungsmethoden, Fragenbogenkonstruktion und Frageformulierungen sowie die praktische, zeitliche und örtliche Durchführung der Umfrage. Diese ist abhängig von der Art der gewünschten Umfragedaten sowie den verfügbaren finanziellen und personellen Mitteln.

5. Durchführung und Auswertung

Bei jeder Umfrage stellen sich die Fragen nach „Outsourcing“ oder „Selbermachen“. Die Vorteile einer externen Durchführung sind: die Anonymität der Befragten wird gewährleistet, die Einhaltung der Datenschutzvorschriften garantiert, das nötige

methodische Know-how wird eingebracht, Erfahrungen in der Interpretation der Ergebnisse. Zweckmäßig ist in jedem Fall die Einsetzung eines internen Projektleiters.

6. Vertraulichkeit und Anonymität

Die Vertraulichkeit und Anonymität der Antworten ist ein absolutes „muss“ für den Erfolg der Umfrage. Um sie zu gewährleisten, bleiben die ausgefüllten Fragebogen ohne Namensnennung am besten bei einer neutralen externen Stelle eine Zeit lang aufbewahrt und werden nachher vernichtet.

7. Präsentation der Ergebnisse

Die Daten der eingegangenen Fragebögen werden erfasst und statistisch ausgewertet. Neben dem Tabellenband dokumentiert der Bericht die Hauptergebnisse. Diese werden auf einem Bürgerforum präsentiert. Anschließend erfolgt die Erarbeitung und Implementierung von Maßnahmen- und Aktionsplänen.

Was kostet eine Bürgerbefragung?

Kommunen, die die Umfrage in „Eigenregie“ allein durchführen, erstellten selten eine Vollkostenrechnung, die neben direkten Personal-, Material-, Versand- und Portokosten auch Gemeinkostenanteile enthält.

Im Einzelnen hängen die Kosten einer Umfrage direkt ab:

•  Von der Anzahl der befragten Bürger

•  Von der Anzahl der gestellten Fragen

•  Vom gewählten Befragungstyp

•  Von der zeitlichen Beanspruchung der internen Mitarbeiter

•  Vom Umfang der vom externen Berater erbrachten Dienstleistungen für Planung, Vorbereitung und Durchführung der Umfrage sowie für Analyse, Präsentation und Umsetzung der Umfragergebnisse.

Den Aufwendungen müssen auf der anderen Seite die Kosten gegenübergestellt werden, die entstehen, weil durch Verzicht auf eine Bürgerumfrage Schwächen und Mängel in der Kommune nicht aufgedeckt und Handlungsbedürfnisse nicht erkannt werden.